Luftreiniger oder Lüften: Ersetzen Luftreiniger das Lüften?

Luftreiniger sorgen für saubere Luft und befreien unsere Wohn- und Schlafräume von unliebsamen Pollen, Allergenen und allem anderen, was sonst so durch die Luft schwebt und unsere Atemwege reizen könnte.

Da stellt sich fast automatisch die Frage, ersetzen Luftreiniger auch das Lüften? Die kurze Antwort lautet nein, denn Luftreiniger reinigen zwar die Luft, aber sie sorgen nicht dafür, dass neuer Sauerstoff in den Raum gelangt und sie helfen auch nicht gegen die Feuchtigkeit, die im Raum entsteht, wenn sich dort Menschen aufhalten.

Das beste Raumklima erhält man, wenn man die passende Kombination aus Lüften und Luftreiniger wählt und genau darum soll es heute auch gehen.

Die Aufgabe eines Luftreinigers

In 5 von 10 Haushalten herrscht eine besonders hohe Dichte an Allergenen, so zeigen es aktuelle Studien. Die Allergene werden durch das Lüften oder das Öffnen von Türen in die Räume gewirbelt und dank moderner, besonders dichter Fenster bleiben sie auch im Inneren. Dazu kommen Ausdünstungen von Bodenbelägen und Möbelstücken.

Luftreiniger entfernen je nach verwendetem HEPA-Filter bis zu 99,95 % der Schwebstoffe, Allergene und Pollen aus der Luft. Selbst Viren und Bakterien verfangen sich in den sehr fein gewebten Filtern. Verfügt der Luftreiniger über einen Aktivkohlefilter, dann entfernt er auch Gase und Gerüche.

So können Luftfilter aktiv dazu beitragen, die Raumluft zu verbessern und vor allem Allergikern und Asthmatikern den Alltag zu erleichtern.
Was sie aber nicht können, sie ersetzen nicht das Lüften. Denn genauso wichtig wie die Luft von Verunreinigungen zu befreien ist es regelmäßig frische Luft in die Räume zu lassen. Das sorgt nicht nur für eine verbesserte Sauerstoffzufuhr, es sorgt auch dafür, dass entstandene Feuchtigkeit aus dem Raum gelüftet wird.

Luftreiniger sind also als hochgradig sinnvolle Ergänzung zu betrachten.

Lüften und Luftreiniger kombinieren

Halten sich in Räumen viele Menschen auf oder handelt es sich um sehr kleine Räume, dann sollte 3 bis 4 Mal pro Tag gelüftet werden und das am besten über die ganze Fensterfläche und nicht nur mit angekipptem Fenster.

Im Winter reichen bereits 3 Minuten, im Sommer können es auch gerne 10 Minuten sein, dann werden die Fenster wieder geschlossen. Noch effektiver wird es, wenn Sie die Möglichkeit haben, gegenüberliegende Fenster zu öffnen und so für Durchzug zu sorgen.

Bei Allergikern und Asthmatikern gibt es ein paar zusätzliche Spielregeln, die beim Lüften beachtet werden sollten. So sollte im Winter nur so kurz gelüftet werden, um nicht zu viel kalte und trockene Luft in die Räume zu lassen. Sehr trockene Luft kann die Atemwege ebenfalls reizen.

Im Frühjahr und Sommer sollte je nach Ort der Wohnung oder des Hauses gelüftet werden. Die Pollenbelastung ist morgens auf dem Land stärker und nachmittags sind in der Stadt mehr Pollen in der Luft. Lüften Sie in der Stadt also lieber morgens etwas ausgiebiger und dafür abends weniger und auf dem Land morgens kürzer und dafür abends länger.

Keine Sorge übrigens, in einem normal großen Raum ist genug Sauerstoff, um selbst mehrere Personen den ganzen Tag oder die ganze Nacht zu versorgen, Sie können also auch Nachts mit geschlossenem Fenster schlafen und den Luftreiniger im Nachtmodus laufen lassen.

Während die Fenster zum Lüften geöffnet sind, können Sie den Luftreiniger abschalten. Wenn niemand zu Hause ist, natürlich auch. Solange sich dann jemand im Raum aufhält, kann der Luftreiniger laufen. Die Frage, wie lange ein Luftreiniger laufen kann, beantworte ich in dem verlinkten Artikel. Um es aber kurz anzureißen, der Luftreiniger kann, wenn es sein muss, den ganzen Tag laufen.

Vorsicht bei Ionisatoren

Ionisatoren sind nicht wirklich Luftreiniger, zumindest so lange nicht, wie sie alleine genutzt werden. In Kombination mit einem HEPA-Filter gibt es aber trotzdem noch einige Probleme.

Ionisatoren laden die in der Luft schwebenden Partikel, also Pollen, Staub usw. statisch auf, damit sie sich zu größeren Clustern verbinden. Diese Verbände von Teilchen sinken dann zu Boden. Steht der Luftreiniger auf dem Boden und verfügt über einen Filter, der die Cluster aus der Luft entfernt, gut. Ohne einen Filter verlagert sich das Problem nur und die am Boden gesammelten Allergene können zu gefährlichen Wolken aufgewirbelt werden.

Ein weiteres Problem ist, dass bei der Ionisation Ozon entsteht. Ozon ist ein Gas und es kann die Atemwege reizen. Außerdem besteht die Gefahr, dass es mit anderen in der Luft befindlichen Chemikalien reagiert.

Benutzen Sie einen Ionisator, dann müssen Sie besonders häufig lüften. Das häufige Lüften bringt aber oft nur noch mehr Pollen und Allergene in die Räume.

Fazit

Luftfilter ersetzen regelmäßiges Lüften auf keinen Fall. Alleine die in Räumen entstehende Feuchtigkeit ist Grund genug auf regelmäßiges Stoßlüften zu achten.

Als Ergänzung und um die Luftqualität zu erhöhen sind sie bestens geeignet und gerade Menschen mit Allergien, Heuschnupfen oder allergischem Asthma profitieren stark von einem Luftreiniger im Raum.

Quellen:

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