Luftreiniger oder Luftwäscher: Was ist wirklich besser?

Luftreiniger und Luftwäscher sind vollkommen unterschiedliche Geräte. Deswegen ist es auch ziemlich schwer, sie direkt miteinander zu vergleichen.

Werfen wir zuerst einen Blick auf die Luftreiniger. Ein Luftreiniger arbeitet mit verschiedenen Filtern. Dabei wird mit einem Ventilator die Raumluft angesaugt und in das Gehäuse des Geräts geleitet. Im Inneren des Luftreinigers strömt die Luft durch mehrere Filter.

Herkömmliche Modelle verwenden dazu mechanische Filter, es gibt jedoch auch Luftfilter, die die Luft ionisieren oder Gerüche durch Ozon eliminieren.

Verschiedene Filtersysteme und Funktionen

Aktivkohlefilter können neben verschiedenen Gasen so gut wie alle Gerüche aus der Luft filtern.

HEPA-Filter sind bei einem guten Luftreiniger essenziell. Mit diesen Filtern werden sämtliche Pollen aus der Luft entfernt. Sie filtern Bakterien, Schimmelsporen, Staub, Tierhaare und Viren aus der Luft.

Ozongeneratoren erzeugen Ozon, wodurch die Luft in Räumen desinfiziert werden kann. Dies geschieht, indem das Ozon als hochreaktives Molekül organische Verbindungen spaltet und zerlegt.

UV-Filter neutralisieren Bakterien und Viren. Sogenannte Hydroxyl-Radikale spalten organisches Material, wobei als Abbauprodukte CO₂ und H₂O entstehen.

Ionengeneratoren laden die vorbeiströmende Luft negativ auf. Die dabei entstehenden Ionen legen sich an Partikel und Schadstoffe an, die so zusammenklumpen und zu Boden sinken oder sich an einer positiv geladenen Metallplatte sammeln.

Sollten Sie jetzt sagen, ein Luftreiniger ist genau das, was ich suche, dann finden Sie hier meinem großen Ratgeber mit verschiedenen Testsiegern und tollen Luftreinigern für saubere Luft.

Verschiedene Arten der Luftwäscher

Bei standardmäßigen Geräten drehen sich Kunststoffscheiben in einem Wasserbad. Die Raumluft wird über einen Ventilator in das Gehäuse geblasen. Auf diese Weise gelangen Wasserpartikel in die trockene Luft und verdunsten dort.

Bei Luftwäschern mit einem Kunststoffrad muss allerdings ein Zusatzstoff verwendet werden, damit die Oberflächenspannung des Wassers zerstört wird und das Gerät ordnungsgemäß funktionieren kann. Diese Zusatzstoffe können Konservierungsstoffe enthalten, die verdunsten und in die Luft gelangen.

Bei Kaltwasserverdunster mit Rieselblock wird mit einer Pumpe das Wasser aus einem Wasserbehälter nach oben gepumpt. Über einen Rieselfilter tropft das Wasser wieder zurück in den Behälter. Die trockene Luft von außerhalb wird mit einem Ventilator durch den Wasservorhang geblasen. So wird die Luft befeuchtet und der Staub aus der Luft herausgefiltert.

Bei einem Rotorbefeuchter gibt es keinen Rieselfilter, sondern das Reinigungsmedium ist auf einem Trommellaufrad angebracht. Das Material auf den Flügeln besteht aus einem feinen Kunststoffgewebe und hat eine sehr große Oberfläche. Je feiner das Gewebe ist, umso größer ist die Oberfläche und umso effizienter arbeitet das Gerät. Dieses Laufrad wird in einem Wasserbad gedreht. Ein Ventilator bläst die trockene Raumluft durch die sich drehenden Flügel. Auf diese Art wird die Luft befeuchtet und von Partikeln sowie Bakterien befreit.

Entkeimung des Wassers bei einem Luftwäscher

Da sich beim Luftwäscher die Keime und Bakterien aus der Umgebungsluft im Wasser sammeln, ist es notwendig, dass das Wasser zuverlässig gereinigt wird. Bei einem Luftbefeuchter ist die Keimbelastung niedriger und der Wartungsaufwand geringer.

Zur Entkeimung können Chemikalien ebenso wie Desinfektionsmittel oder Wassererfrischer dienen. Der Vorteil dieser Flüssigkeiten liegt darin, dass sie einfach in der Anwendung sind.

Es gibt aber auch Nachteile. Da sich die Substanzen durch die Wasserverdunstung verflüchtigen, kann der Einsatz teuer kommen. Falls man falsch dosiert, wird das Wasser im Wasserbehälter nicht richtig entkeimt oder die Chemikalie verdampfen und gelangen so in der Atemluft.

Da manche Bakterienstämme Resistenzen gebildet haben, bleiben die Wassererfrischer möglicherweise wirkungslos.

Silberbeschichtete Metallstifte (Argentumstifte) sind sehr leicht anzuwenden, denn sie werden einfach in den Wasserbehälter des Luftwäschers gelegt. Diese Stifte haben aber nur eine begrenzte Wirkung und können nur in kleineren Luftwäschern eingesetzt werden. Zudem sind sie alle paar Monate zu tauschen, damit sie korrekt funktionieren können.

Das Wasser im Luftwäscher kann auch mit Salz behandelt werden. Das Salz ist kostengünstig und unschädlich. Jedoch lagert es sich im Gerät ab und hat keine Breitbandwirkung. Da es innerhalb kurzer Zeit verkrustet, wird die Lebensdauer des Luftwäschers erheblich verringert.

UVC-Licht zur Entkeimung hat den Vorteil, dass die Bakterien dagegen keine Resistenzen bilden können. Außerdem werden die Bakterien durch die Bestrahlung aufgespalten. Bei diesen Entkeimungssystemen gibt es keine Fehler in der Dosierung und keine Chemie. Auf Dauer ist dies die kostengünstigste Lösung, da die speziellen Lampen bis zu zwei Jahre in Gebrauch sind, bevor sie getauscht werden müssen.

Der Nachteil dieses Systems ist allerdings, dass es nur in relativ großen Geräten für Raumflächen ab 50 ㎡ eingesetzt wird.

Welches Gerät für welchen Einsatzort?

Luftreiniger eignen sich besonders gut für Allergiker, da mit den verschiedenen Filtern so gut wie alle Allergene aus der Luft entfernt werden können. Auch Asthmatiker können von Luft reinigen profitieren, da die Feinstäube und gasförmige Schadstoffe nahezu vollständig entfernt werden.

Luftwäscher können ebenso wie die Luftreiniger bei Heuschnupfen eingesetzt werden. Allerdings können sie Pollen und Sporen nicht vollständig aus der Luft entfernen, sondern nur reduzieren.

Luftwäscher eigenen sich dafür gut zur Reduktion von Hausstaub und zur Befeuchtung der Raumluft. Kurz gesagt, Luftreiniger arbeiten sorgfältiger, während Luftwäscher schneller arbeiten.

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