Optimale Luftfeuchtigkeit: Wie hoch sollte sie in Räumen sein?

Der Thematik Luftfeuchtigkeit wird oftmals keine gesonderte Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei ist die Luftfeuchtigkeit in einem Raum ein Aspekt, der die Gesundheit und das Wohlbefinden stark beeinflussen kann.

Neben der Raumtemperatur handelt es sich bei der Luftfeuchtigkeit um einen der wichtigsten Aspekte, der zu einem gesunden Raumklima beiträgt.

Kleine Veränderungen in der Luftfeuchtigkeit werden vom Menschen in der Regel nicht wahrgenommen. Deshalb ist es sinnvoll, diese mit einem Hygrometer zu messen.

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum hat ein vermehrtes Schwitzen zur Folge. In manchen Räumen, wie beispielsweise dem Badezimmer, sind solche Effekte gewünscht. Im Schlafzimmer hingegen nicht. Außerdem kann eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zu Schimmelbildung führen, die ebenfalls gesundheitliche Risiken mit sich bringt.

Eine zu trockene Luft führt zu trockenen Schleimhäuten. Wer unter trockenen Schleimhäuten leidet, ist wiederum anfälliger für Infekte und das Immunsystem ist geschwächt. Deshalb haben sowohl eine zu hohe als auch eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit negative Auswirkungen auf die Gesundheit.

Relative Luftfeuchtigkeit in Räumen

Wie hoch der Feuchtigkeitsanteil in einem Raum ist, wird oftmals als relative Luftfeuchtigkeit angegeben. Sie gibt das Gewichtsverhältnis zwischen dem momentanen Wasserdampfgehalt in der Luft zum maximal möglichen Wasserdampfgehalt an. Die relative Luftfeuchtigkeit wird in Prozent angegeben.

Je wärmer es ist, das heißt desto höher die Temperatur ist, desto mehr Wassermoleküle können von der Luft aufgenommen werden. Das bedeutet, bei einer höheren Temperatur ist auch eine höhere Luftfeuchtigkeit möglich.

Um die relative Luftfeuchtigkeit zu berechnen, werden die absolute Luftfeuchtigkeit und die maximale Luftfeuchtigkeit benötigt.

Die absolute Luftfeuchtigkeit beschreibt die Menge an Wasserdampf in Gramm, welche in einem Kubikmeter Luft enthalten ist. Die maximale Luftfeuchtigkeit ist die Menge an Wasserdampf, welche bei einer bestimmten Temperatur höchstens erreicht werden kann.

Dabei gilt es zu beachten, dass die Temperatur einen großen Einfluss auf alle Werte haben kann. Deshalb kommt es beispielsweise im Sommer und im Winter zu unterschiedlichen Werten, obwohl alle anderen Bedingungen gleich geblieben sind.

Die Kapazität der Luft ändert sich schon bei minimalen Temperaturschwankungen.

Damit nun die relative Luftfeuchtigkeit berechnet werden kann, wird die absolute durch die maximale Luftfeuchtigkeit geteilt und anschließend mit 100 Prozent multipliziert.

Die Anforderungen an die relative Luftfeuchtigkeit und die Temperatur sind je nach Wohnraum verschieden.

Als Faustregel für unsere Wohnräume gilt:

RaumTemperaturLuftfeuchtigkeit
Wohnzimmer20-23°40-60%
Arbeitszimmer20-23°40-60%
Schlafzimmer17-20°40-60%
Kinderzimmer20-23°40-60%
Küche17-20°40-60%
Badezimmer20-23°40-70%
Flure15-18°40-60%
Keller10-15°40-60%

Wollen Sie noch mehr dazu erfahren, dann lesen Sie den folgenden Artikel, in dem es noch etwas genauer darum geht, wie viel Prozent am Luftbefeuchter eingestellt werden sollten.

Wie sich aus der Aufzählung ablesen lässt, fallen Küche und Badezimmer bezüglich der optimalen Luftfeuchtigkeit bzw. Temperatur etwas aus der Reihe.

Das liegt zum einen daran, dass die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer durch den Umgang mit warmem Wasser und in der Küche durchs Kochen generell etwas höher ist und zum anderen, da in diesen Räumen häufig auch andere Temperaturen herrschen.

Trotzdem ist es gerade in der Küche und im Badezimmer wichtig, regelmäßig zu lüften, um auch hier Schimmelbildung zu vermeiden.

Was ist gesund und was nicht?

Die Auswirkungen der Luftfeuchtigkeit auf die Gesundheit werden oftmals unterschätzt, dabei gibt es viele Menschen, die in der kalten Jahreszeit häufig an Erkältungen leiden, welche beispielsweise durch ein zu trockenes Raumklima begünstigt werden.

Ist die Luft in den Wohnräumen zu trocken, werden die Schleimhäute gereizt und trocknen mit der Zeit aus. Dies hat eine Schwächung des Immunsystems und eine höhere Infektanfälligkeit zur Folge.

Da gerade bei tieferen Temperaturen die Luftfeuchtigkeit sinkt, sollte auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in den Wohn- und Arbeitsräumen und im Schlafzimmer geachtet werden.

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit ist jedoch ebenfalls nicht gut für die Gesundheit. Eine kurzzeitig zu hohe Luftfeuchtigkeit führt zu einem vermehrten Schwitzen, welches sich gerade im Schlafzimmer ungünstig auf das gesamte Raumklima auswirkt.

Eine weitere Folge von zu hoher Luftfeuchtigkeit kann Schimmelbildung in den betreffenden Räumen sein. Besonders kühle Außenwände und Stellen, an denen die Luft nicht zirkulieren kann, sind besonders anfällig.

Sie wollen noch mehr zum Thema Luftfeuchtigkeit lesen, dann kann ich Ihnen folgende Seite empfehlen, dort finden Sie verschiedene Ratgeber zur Luftfeuchtigkeit.

Luftfeuchtigkeit messen und regulieren

Der einfachste Weg, die Luftfeuchtigkeit in einem Raum zu messen, ist mit einem Hygrometer. Sie haben keins? Kein Problem, hier finden Sie die besten Hygrometer. Diese Geräte sind schon für wenig Geld zu haben und gegen ausreichend Aufschluss über das Raumklima.

Das Hygrometer kann einfach in dem betreffenden Raum aufgestellt werden und gibt bereits nach kurzer Zeit die relative Luftfeuchtigkeit im Raum aus. Viele Hygrometer geben zusätzlich noch die Raumtemperatur aus.

In vielen Wohnräumen herrscht oft ein zu trockenes Klima. Dies wird gerade im Winter unterstützt, da trotz der niedrigen Temperaturen und laufenden Heizungen gelüftet wird wie gewohnt.

Es gibt zum Glück mehrere, auch einfache, Möglichkeiten, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.

Luftfeuchtigkeit in der Wohnung regulieren

Schon mit ein paar einfachen Mitteln ist es möglich, sowohl zu hohe als auch zu niedrige Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Im nachfolgenden Abschnitt werden Methoden beschrieben, welche gegen eine zu hohe oder eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit helfen.

Gegen feuchte Luft hilft

Richtiges Lüften kann in den meistens Fällen schon ausreichen, um eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Um richtig zu Lüften, werden die Heizkörper ausgeschaltet, um zusätzliche Heizkosten zu vermeiden und die Fenster komplett geöffnet.

Es gibt aber noch einen anderen Trick, falls die Luftfeuchtigkeit weiterhin zu hoch bleibt, dazu das folgende Video.

Im Idealfall ist es möglich, ein Durchzug zwischen verschiedenen Räumen herzustellen, damit der Luftaustausch maximal ist.

Diese Art des Lüftens nennt sich Stoßlüften. Im Winter sollten so nicht länger als fünf und im Sommer nicht länger als 30 Minuten gelüftet werden. Im Sommer sollten vor allem die kühleren Morgen- und Abendstunden für das Lüften genutzt werden.

Salz hat die Eigenschaft, Feuchtigkeit zu absorbieren und aufzuquellen. Deshalb eignet es sich sehr gut, um Feuchtigkeit aus der Luft zu absorbieren. Es kann einfaches Speisesalz verwendet werden, um die Luftfeuchtigkeit zu senken. Dafür wird es in einer Schüssel in den betreffenden Raum gestellt. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, eignen sich mehrere Schüsseln, die in den betreffenden Räumen verteilt werden.

Mit der Zeit quillt das Salz auf, je mehr Wasser es aufnimmt. Deshalb sollte von Zeit zurzeit das Salz ausgetauscht werden. Wichtig ist, dass die Luftfeuchtigkeit regelmäßig kontrolliert wird, damit das Raumklima nicht zu trocken wird.

Gegen trockene Luft hilft

Richtiges Lüften hilft nicht nur bei einer zu hohen, sondern auch bei einer zu geringen Luftfeuchtigkeit.

Auch bei einer zu trockenen Luft sollte stoßgelüftet werden. Wer angrenzende Räume zum Badezimmer hat, welche zu trocken sind, kann in diesem Fall die feuchte Luft aus dem Badezimmer nutzen und sie in die anliegenden Räume verteilen.

Bei einer zu trockenen Luft sollte mehrmals am Tag gelüftet werden. Bevorzugt zu den Tageszeiten, an denen die Luftfeuchtigkeit draußen höher als in der Wohnung ist.

Aufpassen sollten Sie im Winter, denn die kältere Luft kann weniger Feuchtigkeit tragen und so kann zu häufiges Lüften im Winter die Raumluft stark senken.

Pflanzen können ebenfalls gegen ein trockenes Raumklima helfen und die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung erhöhen. Dafür eignen sich ausschließlich Pflanzen, die selbst einen hohen Wasserbedarf haben.

Nur dann ist es ihnen möglich, Feuchtigkeit an ihre Umgebung abzugeben. Die Pflanzen sollten häufig gegossen und zusätzlich mit einem Pflanzensprüher mit Wasser besprüht werden.

Zusätzlich zur höheren Luftfeuchtigkeit haben Grünpflanzen auch noch einen positiven Aspekt auf das psychische Wohlbefinden.

Wasserschalen auf der Heizung helfen zumindest ein wenig. Da gerade im Winter die Luftfeuchtigkeit häufig zu gering ist, können Schälchen mit Wasser auf die Heizung gestellt werden.

Beim Heizen verdunstet ein Teil des Wassers und es wird somit die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöht. Es gibt auch extra Vorrichtungen, die für diesen Zweck an der Heizung angebracht werden können.

Luftbefeuchter sind eine weitere, gerne genutzte Möglichkeit, die Raumluft effektiv zu erhöhen. Ideal sind Luftbefeuchter mit einem eingebauten Hygrometer, die quasi im Alleingang für die richtige Luftfeuchtigkeit sorgen. Mehr dazu finden Sie in meinem Luftbefeuchter Test, mit den besten Geräten, Testsiegern und Empfehlungen.

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