Was ist und was hilft bei schlechter stickiger Luft?

Ich glaube, die Situation kennt jeder von uns. Man betritt einen Raum und denkt sofort, hier ist aber dicke Luft. Aber was bedeutet eigentlich dicke Luft und welche Auswirkungen hat sie auf uns?

Laut einer Studie des Bundesministeriums für Umwelt und Naturschutz verbringen wir Menschen im Durchschnitt etwa 80 % bis teilweise sogar 90 % unserer Zeit in geschlossenen Räumen. Dort sind wir nicht nur schlechter Luft, sondern auch anderen Dingen ausgesetzt, die nicht unsere Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, sie können sogar krank machen.

Höchste Zeit also das Thema schlechte Luft im Zimmer oder besser Raum anzugehen und für frische Luft zu sorgen.

Ab wann spricht man von schlechter Luft?

Ist in einem Raum schlechte Luft, dann ist es oft stickig, die Luft ist verbraucht und das Atmen fällt schwer. So definiert es zumindest der Duden und es passiert dann, wenn der Sauerstoffgehalt der Luft absinkt und der Kohlenstoffdioxidanteil ansteigt.

Für diese Veränderung der Luft sind in aller Regel wir Menschen selbst verantwortlich, denn wir sind in den Räumen und atmen dort den Sauerstoff aus der Luft bzw. geben beim Ausatmen Kohlendioxid (CO₂) in die Luft ab.

Bei kleinen Räumen, in denen sich viele Menschen aufhalten, geht das natürlich deutlich schneller als in einem großen Raum, in dem nur wenig Menschen sind.

Das normale Mischverhältnis unserer Luft sieht in etwa so aus:

  • Stickstoff (N2): 78,08 %
  • Sauerstoff (O₂): 20,95 %
  • Argon (Ar): 0,93 %
  • Kohlenstoffdioxid (CO₂): 0,04 %

Bereits nach kurzer Zeit kann je nach Raumgröße und Anzahl der Menschen in dem Raum der Anteil an Kohlenstoffdioxid auf 4 % ansteigen, sich als verhundertfachen.

Wer sich über einen längeren Zeitraum in dieser schlechten Luft aufhält, wird die Auswirkungen besonders häufig in Form von Unkonzentriertheit oder Kopfschmerzen zu spüren bekommen.

Schlechte Luft kann aber auch noch andere Gründe haben, als nur einen hohen CO₂-Gehalt.

Ein wichtiger Faktor ist die Luftfeuchtigkeit, die sich im Idealfall irgendwo zwischen 40 % und 60 % befinden sollte. Sehr trockene Luft trocknet die Schleimhäute aus und macht uns anfälliger für Erkrankungen. Zu hohe Luftfeuchtigkeit sorgt für Unwohlsein und kann die Bildung von Schimmel begünstigen.

Ebenfalls ein Grund für schlechte Luft können unangenehme Gerüche sein. Die Quelle für diese als unangenehm empfundenen Gerüche können unterschiedlicher Herkunft sein. Infrage kommen die Menschen selbst, Essensgerüche, Tiere, Chemikalien, lackierte Oberflächen, Fußböden oder neue Möbel.

Es gibt noch viele weitere Faktoren, die die Luftqualität unserer Wohn- oder Büroräume beeinflussen kann. Pollen und Sporen können Allergiker und Asthmatikern das Leben schwer machen. Rauch, Feinstaub und Hausstaub haben ebenfalls einen großen Einfluss darauf, wie wir die Luft wahrnehmen und zuletzt geistern eigentlich zu jeder Zeit Viren und Bakterien durch unsere Luft.

Wie und warum entsteht schlechte Luft?

Neben den bereits genannten Gründen wie unsere Atmung oder Pollenflug gibt es noch eine Vielzahl anderer Gründe, die dazu führen, dass die Luftqualität sinkt.

Trockene Luft

Während man schlechte Gerüche oder verbrauchte Luft quasi sofort wahrnimmt, ist zu trockene Luft ein nicht so einfach zu erfassendes Problem.

Besonders im Winter, wenn die Luft kalt ist und nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen kann, wird trockene Luft zu einem Problem. Durch offene Fenster z.B. beim Lüften kommt die bereits trockene Luft in die Räume und wird von den Heizungen noch weiter ausgetrocknet.

Die trockene Luft reizt die Haut, die Augen und die Lunge. Außerdem trockenen die Schleimhäute aus und können uns so weniger gut vor Infektionen schützen. Trockene Luft ist der einfache Grund, warum Erkältungen im Winter häufiger sind als im Sommer.

Schimmel

Dass Schimmel ein Problem in den eigenen vier Wänden sein oder werden kann, wird den meisten sicher bekannt sein. Um Schimmelbildung vorzubeugen, sollte die Luftfeuchtigkeit im Auge behalten werden und dafür gesorgt werden, dass es nicht zu feucht in den Räumen ist.

Staub

Zu viel Staub in der Wohnung und in der Luft wirkt sich auch auf die Luftqualität aus. Zwar gibt es Mittel und Wege den Staub in der Wohnung zu reduzieren, beispielsweise durch Luftreiniger, aber, um das Staubwischen kommt man leider nicht herum.

Möbel und Fußböden

Möbelstücke und Fußböden können Chemikalien und Gerüche ausdünsten, die die Luftqualität beeinträchtigen. Besonders neue Möbel oder frisch verlegte Böden können eine hohe Konzentration ausdünsten, hier hilft nur etwas häufiger zu lüften.

Verkehr und Industrie

Straßen, Kraftwerke und Industrie setzen riesige Mengen an Stickoxiden, Feinstaub, Schmutzpartikeln und anderen Substanzen frei. Besonders in Großstädten, an viel befahrenen Straßen oder in der Nähe industrieller Anlagen ist die Luftverschmutzung hoch.

Welche Wirkung hat schlechte Luft auf den Körper?

Verbrauchte Luft und Fremdstoffe in der Luft haben sehr unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper und werden von jedem individuell stark wahrgenommen. Das ist der Grund, warum sich keine allgemeine Antwort auf diese Frage findet.

Am häufigsten ist mit einer Irritation der Schleimhäute zu rechnen, es kommen aber auch noch andere Symptome infrage. Hier eine Übersicht, fett markiert ist der Bereich des Körpers, an dem mit den Symptomen zu rechnen ist:

Allgemeines Befinden

  • Konzentrationsstörung
  • Müdigkeit

Lunge

  • Bronchitis
  • Asthma
  • Reizhusten

Haut

  • Neurodermitis
  • Ausschlag
  • Juckreiz

Augen

  • Bindehautreizung
  • Augenbrennen
  • Tränenbildung

Nase

  • Nebenhöhlenreizung
  • Rhinitis
  • Starkes Niesen

Rachen

  • Halskratzen
  • Heiserkeit

Die genannten Auswirkungen schlechter bzw. verschmutzter Luft können einzeln oder in Kombination und in unterschiedlich starker Ausprägung auftreten.

Was hilft gegen schlechte Luft in Räumen?

Wie wichtig es ist, gegen schlechte und verschmutzte Luft vorzugehen, das zeigen auch die Bemühungen der Politik die Belastung der Luft mit gesundheitsgefährdenden Schadstoffen zu reduzieren. Umweltzonen in Städten und Energiewende sind hier nur zwei wichtige Stichworte.

Gegen schlechte Luft in Räumen hilft es regelmäßig zu Lüften. Am besten viermal täglich mit weit geöffnetem Fenster (Stoßlüften), um schnell die Luft im Raum zu tauschen und nicht zu viel Wärme zu verlieren. Noch besser ist es, wenn Sie gegenüberliegende Fenster öffnen können und so für Durchzug sorgen.

Es gibt jede Menge Pflanzen, die die hervorragenden Eigenschaften haben, sehr viel Luft zu reinigen und Räume mit Sauerstoff zu versorgen.

Gegen alle Arten von Schwebeteilchen in der Luft, also Pollen und andere Allergene, aber auch Feinstaub, Staub generell und sogar Bakterien und Viren helfen moderne Luftreiniger, wie hier zu finden in meinem Luftreiniger Test.

Gegen trockene Luft im Winter hilft es, Wäsche im Raum zu trocknen, nach dem Duschen die Tür vom Bad offenzulassen und falls das noch nicht reicht auf einen leistungsstarken Luftbefeuchter zu setzen. Wenn Sie sich für einen Luftbefeuchter entscheiden ist es wichtig die Feuchtigkeit im Auge zu behalten, sie sollte zwischen 40 % und 60 % liegen. Empfehlungen und die besten Luftbefeuchter, finden Sie in dem eben verlinkten Artikel.

Regelmäßiges und gewissenhaftes Staubwischen hilft dabei, die Staubbelastung zu reduzieren

Fazit

Frische Luft, egal ob Zuhause oder im Büro ist kein Zufall und mit nur wenigen Änderungen, Routinen und Handgriffen lässt sich die Raumluft um ein vielfaches verbessern. Besonders dann, wenn Sie häufig unter den genannten Symptomen, die durch schlechte Luft ausgelöst werden, leiden, ist es Zeit etwas zu ändern.

Teurer Geräte können sehr effektiv dabei helfen, die Luftqualität zu verbessern, es gibt aber andere Möglichkeiten, die bereits großen Einfluss haben.

Die Qualität der Luft entscheidet darüber, wie wir uns fühlen und wie leistungsfähig wir sind, das sollte doch schon ausreichen, um gegen schlechte Luft vorzugehen.

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