Symptome und Auswirkungen von trockener Luft

Nur sehr wenig Menschen ist es bewusst, wie wichtig die richtige Luftfeuchtigkeit in den unterschiedlichen Wohnräumen ist.

Gemeinsam mit der Raumtemperatur sind diese beiden Faktoren für einen Großteil des Wohlbefindens zuständig.

Sowohl eine zu hohe als auch eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit können sich negativ auf das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirken.

Eine große Rolle spielt dabei auch der Zusammenhang von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Je wärmer es in einem Raum ist, desto höher kann die Luftfeuchtigkeit sein.

Für jeden Wohnraum gibt es eine Richtlinie, wie hoch Luftfeuchtigkeit und Temperatur sein sollten. Doch je nach Jahreszeit können sich diese Werte ändern. Im Sommer ist die Luftfeuchtigkeit oftmals zu hoch und im Winter kommt es vermehrt zu einer zu geringen Luftfeuchtigkeit.

Warum ist die Luft gerade im Winter so trocken?

Die Luftfeuchtigkeit wird häufig als relative Luftfeuchtigkeit angegeben.

Die relative Luftfeuchtigkeit ist abhängig von der Temperatur und nutzt als Grundlage die absolute Luftfeuchtigkeit. Dies bedeutet, dass sich die Luftfeuchtigkeit in einem Raum ändert, wenn sich die Temperatur ändert.

Warme Luft kann mehr Luftfeuchtigkeit aufnehmen, als kalte Luft. Dies führt dazu, dass in kälteren Räumen eine geringere Luftfeuchtigkeit herrscht. Da im Winter die Luft kälter ist, als im Sommer, kann es schnell passieren, dass die Luft zu trocken wird, da das Aufnahmevermögen der Luft für Feuchtigkeit sinkt.

Auch im Winter ist regelmäßiges und vor allem richtiges Lüften sehr wichtig.

Durch das Lüften strömt die deutlich kältere und auch trockenere Luft von draußen in die Wohnräume. Dies senkt die Raumtemperatur, aber auch die Luftfeuchtigkeit ab. Deshalb sollte im Winter nicht länger als 10 Minuten am Stück gelüftet werden.

Ein weiterer Punkt, warum die Luft im Winter trockener ist, ist das Heizen. Durch das Lüften sinkt die Luftfeuchtigkeit im Raum. Erwärmt sich die Luft durch anschließendes Heizen wieder, geht zwar keine weitere Feuchtigkeit verloren, die Luft fühlt sich jedoch viel trockener an, da die Luft mit steigender Temperatur auch mehr Luftfeuchtigkeit aufnehmen könnte.

Deshalb sinkt die relative Luftfeuchtigkeit mit steigender Temperatur.

So kommt es auch, dass im Winter draußen fast 90 % Luftfeuchtigkeit und Nebel sein können, die Luft drinnen aber trotzdem viel zu trocken ist.

Ab wann wird trockene Luft zur Gefahr?

Es gibt bestimmte Richtwerte, ab denen eine zu geringe Luftfeuchtigkeit negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden hat.

Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft sollte deshalb regelmäßig, vor allem bei Wetteränderungen, gemessen werden.

Dafür eignet sich ein einfaches Hygrometer*.

Dies ist schon für wenig Geld zu bekommen und kann helfen, das Wohlbefinden langfristig zu steigern.

In den meisten Fällen zeigt es sogar die Raumtemperatur mit an.

Je nachdem, wofür der Wohnraum genutzt wird, werden unterschiedliche Richtwerte für die Luftfeuchtigkeit und die Raumtemperatur empfohlen. Im Wohnzimmer besagt der Richtwert, dass eine Temperatur von ca. 20 Grad Celsius mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent optimal ist.

Ähnliche Werte gelten für Kinderzimmer.

Das Schlafzimmer sollte eine ähnliche relative Luftfeuchtigkeit haben und etwa 2 Grad kühler als das Wohnzimmer sein.

In der Küche und im Badezimmer gilt eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 Prozent und 65 Prozent als optimal. In der Küche sollte dabei eine Temperatur von etwa 18 Grad Celsius und im Badezimmer von etwa 23 Grad Celsius herrschen.

Für den Keller gelten Richtwerte von ungefähr 13 Grad Celsius bei ca. 60 Prozent Luftfeuchtigkeit für optimal.

Für ein optimales Raumklima ist es wichtig, diese Werte in etwa einzuhalten. Anhand dieser Werte lässt sich erkennen, dass eine Luftfeuchtigkeit von unter 40 Prozent schon als zu niedrig gilt.

Liegt die relative Luftfeuchtigkeit über einen längeren Zeitraum unter 40 Prozent, kommt es zu trockenen Schleimhäuten, einer erhöhten Infektanfälligkeit und auch bestimmte Erreger können in trockener Luft länger überleben.

Anzeichen für zu trockene Luft erkennen

Vielen Menschen fällt es schwer, zu glauben, dass einige Symptome durch eine nicht passende Luftfeuchtigkeit ausgelöst werden können, und schieben es häufig auf das Wetter oder die entsprechende Jahreszeit.

Wird jedoch frühzeitig auf die Anzeichen geachtet, können diese Umstände häufig verbessert werden und es ist möglich, selbst ein Gespür dafür zu entwickeln, ob die Luft in der eigenen Wohnung zu trocken ist.

Die ersten Anzeichen für eine zu trockene Luft sind ausgetrocknete bzw. zu trockene Schleimhäute. Am häufigsten sind davon zu Beginn die Nasenschleimhäute betroffen. Dieser Umstand kann zum Beispiel Nasenbluten begünstigen.

Ist die Raumluft zu trocken, leiden die Betroffenen, wenn sie sich einen längeren Zeitraum in der Wohnung aufhalten, auch oft an Augenreizungen.

Ein trockener Mund und Rachen können ebenfalls Anzeichen für eine zu trockene Luft sein.

All diese Anzeichen werden durch den hohen Staubanteil in der Luft begünstigt. Das Wasser in der Luft erfüllt sonst auch die Funktion, die feinen Staubpartikel zu binden.

Durch die trockenen Schleimhäute wird das Immunsystem geschwächt, deshalb haben es manche Krankheitserreger deutlich einfacher.

Zusätzlich kann die Haut austrocknen und es kann zu Reizungen und zu Entzündungen der betreffenden Stellen kommen.

Da das Immunsystem geschwächt ist und Grippeviren beispielsweise in trockener Luft länger überleben, kommt es durch diese Kombination gerade im Winter vermehrt zu Erkältungs- und Grippewellen. Gegen Tröpfchenübertragung können Luftreiniger gegen Viren und Bakterien helfen.

Bei anfälligen Menschen ist es deshalb besonders ratsam, auf eine optimale Luftfeuchtigkeit zu achten.

Luftfeuchtigkeit schnell und effizient erhöhen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Luftfeuchtigkeit in einem Raum zu erhöhen. Dabei sollte unterschieden werden, ob die Luftfeuchtigkeit nur kurzfristig oder langfristig erhöht werden soll. In diesem Abschnitt geht es bevorzugt um die Methoden, die die Luftfeuchtigkeit relativ schnell und kurzfristig steigern können.

Kurzfristig und sehr effektiv sind Schalen mit Wasser. Diese werden in den betreffenden Räumen am besten auf den Ofen oder die Heizung gestellt. Durch die Verdunstung erhöht sich die Luftfeuchtigkeit in den entsprechenden Räumen relativ schnell. Wichtig ist allerdings, eine kleine Schale mit Wasser reicht nicht aus, es müssen schon ein paar sein.

Es gibt auch spezielle Vorrichtungen, die sich für den Zweck an der Heizung befestigen lassen.

Eine weitere Möglichkeit die Luftfeuchtigkeit zu steigern ist das Trocknen von Wäsche in den betroffenen Räumen. Das sieht zwar nicht schön aus, kann aber kurzfristig Abhilfe schaffen und das Raumklima verbessern.

Eine sehr unkomplizierte Möglichkeit ist das Aufstellen von speziellen Luftbefeuchtern, mehr dazu finden Sie z.B. hier in meiner Übersicht zu den besten Luftbefeuchtern.

Diese wurden extra dafür entwickelt, die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen zu erhöhen. Es gibt sogar Modelle mit eingebautem Hygrometer, was dafür sorgt, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch wird.

Eine gute langfristige Möglichkeit zum Steigern der Luftfeuchtigkeit ist das Aufstellen von Grünpflanzen. Pflanzen mit hohem Wasserbedarf geben Feuchtigkeit an ihre Umgebung ab. Dies sorgt zum einen für ein besseres Raumklima und zum anderen haben Pflanzen auch eine positive Auswirkung auf die Psyche.

Außerdem ist es wichtig, gerade bei einem zu trockenen Raumklima, richtig zu lüften. Bei kalten Außentemperaturen nur maximal 10 Minuten Stoßlüften. Anschließend die Fenster wieder komplett schließen und die Temperatur im Raum langsam wieder erhöhen.

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