Ein guter Luftreiniger, wird Sie aktiv vor Pollen, Allergenen oder auch Viren schützen. Das bedeutet für Sie, bessere Luft und weniger Probleme z.B. mit Allergien und Heuschnupfen.
Gerade in den Städten steigt die Belastung für unsere Atemwege ständig an. Ein Luftreiniger kann neben Allergene und Pollen auch andere Schadstoffe wie Feinstaub reduzieren und einem so wortwörtlich Raum zum Atmen geben. Das ist auch der Grund, warum immer mehr große Magazine einen eigenen Luftreiniger Test durchführen und immer mehr Menschen auf der Suche nach passenden Testsiegern sind.
Wussten Sie z.B. dass Innenräume oft deutlich höher belastet sind als die Luft an einer viel befahrenen Hauptstraße mitten in der Berliner Innenstadt? Das ist tatsächlich so.
Das wichtigste in Kürze
- Um die Luft sicher reinigen zu können, sollte der Luftreiniger einen hochwertigen HEPA-Filter verwenden.
- Wählen Sie ein Gerät aus, das zu der Größe des Raumes passt der gereinigt werden soll. Oft wird die Reinigungsleistung in Quadratmeter oder Kubikmeter angegeben.
- Für Kinderzimmer und Schlafzimmer sollte das Gerät über einen Flüster- oder Nachtmodus verfügen.
- Auch die besten Filter sind irgendwann voll, deswegen ist es wichtig, dass Ersatzfilter leicht zu beschaffen sind.
Luftreiniger im Test
Die folgenden Empfehlungen setzen sich aus Raumluftreinigern zusammen, die in verschiedenen Tests von oder Fachmagazinen ein gutes Ergebnis erzielt haben, Testsieger wurden und Geheimtipps, die mich überzeugt haben. Trotzdem sind die gezeigten Modelle nur eine kleine Auswahl der auf dem Markt erhältlichen Luftreiniger.
Philips AC2889/10
Luftreiniger für sehr große Räume oder Büros sind nicht so leicht zu finden. Zum Glück gibt es den Philips AC2889/10, der auf Räume bis 79 qm ausgelegt ist. Die Filterleistung von 99,97% kann sich ebenfalls sehen lassen, außerdem verfügt das Gerät über eine komfortable vollautomatische Steuerung und natürlich einen Nachtmodus.
Xiaomi Mi Air Purifier Pro
Der Xiaomi Mi Air Purifier Pro ist der 2022er Testsieger von Stiftung Warentest mit der Gesamtnote 2,3 (Gut). Bei Luftreinigern kommt es vor allem auf die Filterleistung an und hier konnte das Gerät sehr gute Leistung gegen Pollen, gut gegen Aerosole und Formaldehyd nachweisen.
IDEAL AP40 PRO
Seine Form, Funktion und sein Design, haben den IDEAL AP40 PRO zum Produkt des Jahres 2019 der Paperworld werden lassen. Das Gerät ist zwar kein Schnäppchen, sorgt aber mit seinem innovativen 360° Filter für erheblich bessere Luft in Büros und Wohnungen.
alfda ALR300 HEPA Luftreiniger
Der alfda ALR300 bietet eine Kombination aus energiesparendem Motor der effektiv gegen Pollen, Feinstaub, Schimmelsporen und andere Verunreinigungen hilft. Neben der 5-Stufen-Filterung bietet der Luftreiniger einen Nachtmodus und erreicht eine Leistung von 300 Kubikmeter Luft pro Stunde, was bei normaler Deckenhöhe etwa 40 qm entspricht.
Klarstein Piemont
Der Klarstein Piemont bietet neben einem HEPA Filter, einem Aktivkohle-Filter und einer UV-C Lampe einen Vorfilter und eignet sich daher besonders gut für den Einsatz in Wohnräumen mit Tieren. In Sachen Leistung kommt das kompakte Gerät auf 210 Kubikmeter die Stunde und bietet einen geräuscharmen Flüstermodus für den Betrieb im Schlafzimmer.
Dyson Pure Cool Link
Der Dyson Pure Cool Link gehört wohl zu den teuersten Luftreinigern auf dem Markt, dafür bekommt man aber auch einiges geboten. Zu den Highlights gehören die Filter, die bis zu 99,97% aller Partikel aus der Luft filtern, die Steuerung per App, der automatische sensorgesteuerte Reinigungsmodus und natürlich das spitzenmäßige Design.
Beurer LR 200
Mit seiner Filterleistung von 99,5% und der Kombination aus Vorfilter, Aktivkohlefilter und HEPA Filter kann der Breuer LR 200 auf jeden Fall mit den Großen mithalten. Sein Einsatzgebiet beschränkt sich allerdings auf Räume bis 15 qm also Schlafzimmer, Kinderzimmer oder kleine Wohnzimmer.
Quellen: Heimwerker Praxis 02/2016 und 11/2017, Technik zu Hause 04/2018, emedia 06/2017, selber machen 07/2016;
Luftreiniger bei Stiftung Warentest
In ihrer aktuellen Ausgabe (01/2022) hat sich die Stiftung Warentest den Luftreinigern angenommen und natürlich ist auch ein Testsieger aus dem Luftreiniger Test hervorgegangen. In dem Test wurden insgesamt sieben Geräte in den Kategorien Luftreinigung, Handhabung, Umwelteigenschaften und Sicherheit getestet.
Der Xiaomi Mi Air Purifier Pro* ist der Testsieger im aktuellen Test von Stiftung Warentest.
Sind Luftreiniger gut für die Gesundheit?
Um es kurz zu machen: Ja, Luftreiniger sind gut für die Gesundheit.
Die Anzahl der Menschen, die unter Allergien oder sogar unter allergischem Asthma leiden nimmt jedes Jahr zu. Betroffen sind dabei etwa 5% der Erwachsenen und sogar etwa 10% der Kinder und Jugendlichen. Weltweit leiden übrigens rund 330 Millionen Menschen unter Asthma. Man kann also bei Allergien und Asthma von echten Volkskrankheiten reden.
Während man bis heute nicht wirklich weiß, wie Asthma entsteht, ist doch sehr klar, warum die Zahl der Betroffenen in den letzten Jahren immer weiter zunimmt. Ein Teil des Problems sind zu gut isolierte Häuser, die zwar extrem gut gedämmt sind, dadurch aber auch kaum noch Luftaustausch zulassen.
Das dadurch entstehende Problem lässt sich am besten mit Zahlen ausdrücken, denn in modernen Wohnhäusern ist die Allergen-Dichte oft 2-10 Mal höher als im Freien und genau da kommen die Luftreiniger zum Einsatz.
Übrigens, nicht nur die Allergene, die sich im Haus sammeln sind ein Problem. Möbelstücke, Fußböden oder auch Wandfarben geben flüchtige Reizstoffe an die Raumluft ab. Auch diese Stoffe sind alle im Haus gefangen, können aber durch einen guten Luftreiniger entfernt werden.
Dazu kommt außerdem, dass wir Menschen uns in der heutigen Zeit fast nur noch in geschlossenen Räumen aufhalten, im Durchschnitt zwischen 18 und 22 Stunden pro Tag. Die Kombination aus höherer Schadstoffdichte und den langen Aufenthaltszeiten in geschlossenen Räumen sind aber nur ein Teil des Problems.
Um jetzt aber auf die Ausgangsfrage zurückzukommen, Luftreiniger sind gut für die Gesundheit, weil sie je nach Gerät über 99% aller flüchtigen und nicht-flüchtigen Allergene und Reizstoffe aus der Luft filtern können. So machen sie jedem Allergiker und Asthmatiker das Leben natürlich um einiges leichter.
Hinweis: Luftreiniger sind nicht zur Therapie von Allergien oder Asthma gedacht, sie können lediglich dabei helfen die Symptome zu lindern. Trotzdem ist ihre Wirkung so gut, dass ich einen eigenen Artikel über Luftreiniger für Allergiker geschrieben habe.
Und noch ein Hinweis an alle Raucher, es gibt zwar Luftreiniger, die dabei helfen können den dicken und gefährlichen Zigarettenrauch aus der Luft zu filtern, das schützt aber weder die im Haushalt befindlichen Nichtraucher und auch nicht die Möbel und das sonstige Inventar.
Ein Luftreiniger ist keine Alternative dazu, zum Rauchen vor die Tür zu gehen oder besser mit dem Rauchen aufzuhören. Weitere Tipps und Hinweise zum Thema Luftreiniger gegen Zigarettenrauch finden Sie in dem verlinkten Artikel.
Luftreiniger oder Luftwäscher?
Die beiden Geräte, also Luftreiniger und Luftwäscher haben zwar im Grunde dieselbe Aufgabe, sind aber doch sehr verschieden. Die Geräte werden deswegen sehr gerne verwechselt, unterscheiden sich aber deutlich in Sachen Funktion und vor allem in Sachen Effektivität.
Luftwäscher waschen die Luft
Wenn ich sage, dass Luftwäscher die Luft waschen, dann ist das wortwörtlich gemeint. Luftwäscher arbeiten mit Wasser und man könnte sie der Anschaulichkeit halber mit einem Regenschauer vergleichen.
Angesaugt wird die Luft mit einem oder mehreren Ventilatoren. Die angesaugte Luft wird dann über Scheiben die sich durch Wasserbäder drehen oder über spezielle Matten geführt. Auf diese Weise binden die Luftreiniger für Zuhause Schmutzpartikel und Allergene im Wasser.
Der Vorteil dieses Systems ist, dass die Luft auch gleich befeuchtet wird. Es gibt aber auch zwei entscheidende Nachteile. Ein Luftwäscher kann die Luft nur grob reinigen und bindet dabei Partikel bis zu einer Größe von 1 Mikrometer (1/1.000 Millimeter). Im Vergleich dazu filtern die Luftreiniger Teilchen bis 0,3 Mikrometer.
Der zweite wichtige Nachteil ist, dass Luftwäscher deutlich weniger Luft pro Stunde bzw. Minute reinigen können. Zwar gibt es auch hier deutliche Unterschiede zwischen den Geräten, aber mit einem vergleichbaren Luftreiniger kann ein Luftwäscher nicht mithalten.
Luftreiniger nutzen oft mehrere Filter
In einem Punkt unterscheiden sich Luftreiniger und Luftwäscher nicht, sie nutzen beide Ventilatoren, um die Luft anzusaugen.
Je nach Gerät durchläuft die Luft bei einem Luftreiniger dann einen Vorfilter, der z.B. Tierhaare und andere große Verunreinigungen entfernt. So einen Vorfilter hat aber nicht jedes der Geräte, wenn Sie also besonderen Wert auf einen Luftreiniger mit Vorfilter legen, dann achten Sie beim Kauf darauf.
Als nächstes durchläuft die Luft einen HEPA oder sogar ULPA Filter. Beides sind Schwebstofffilter die je nach Filterklasse entweder HEPA-Filter oder in den höheren Filterklassen ULPA-Filter genannt werden. Für den Hausgebrauch sind HEPA-Filter aber ausreichend und bewältigen Partikel bis zu 0,3 Mikrometer Größe.
Der nächste Filter, der zum Einsatz kommt ist der Aktivkohlefilter. Die besonderen Eigenschaften der Aktivkohle machen es diesem Filter möglich Gerüche aber vor allem auch andere chemische Reizstoffe aus der Luft zu filtern.
Je nach Gerät kommt jetzt noch UV-Licht zum Einsatz. Durch die Bestrahlung mit UV-Licht werden Bakterien die den Weg durch alle Filter gefunden haben abgetötet.
Im letzten Schritt wird die gereinigte Luft an den Raum abgegeben.
Ein weitere Methode der Luftreinigung, die in Luftreinigern oft zum Einsatz kommt sind sogenannte Ionisatoren. Diese Laden die in der Luft befindlichen Teilchen negativ auf, damit sie sich dann mit anderen Partikeln in der Luft verbinden (Cluster bilden). Diese schweren Cluster sinken zu Boden und können leichter von den Filtern erfasst werden.
Worauf es bei einem Luftreiniger ankommt
Nach einigen zwar wichtigen aber doch sehr grundlegenden Informationen, wollen wir uns jetzt mal so langsam etwas intensiver mit den Luftreinigern, ihren Einsatzgebieten, den verschiedenen Filtersystemen und einigen anderen wichtigen Punkten befassen.
Luftreiniger Einsatzgebiete
Die zunehmende Luftverschmutzung und die Belastung durch Pollen sind der Hauptgrund warum Luftreiniger in den letzten Jahren immer beliebter werden. Die leistungsstarken Geräte mit ihren verschiedenen Filtern sorgen für saubere Luft und erleichtern Allergikern und Asthmatikern das Leben deutlich.
Luftreiniger kommen überall da zum Einsatz, wo Menschen entweder auf besonders saubere Luft angewiesen sind oder ganz grundsätzlich eine Reinigung der Luft erforderlich ist.
So sind Luftreiniger schon relativ lange in Arztpraxen und Krankenhäusern zu Hause, werden aber auch gerne in Laboren und andere medizinische Einrichtungen genutzt.
In den letzten Jahren kommen sie aber auch immer mehr im privaten Umfeld in Mode. Besonders häufig sind Luftreiniger da anzutreffen, wo wir uns besonders viel aufhalten und Wert auf saubere Luft legen also in Wohnzimmer, Schlafzimmer und besonders auch in Kinderzimmern.
Auch die Arbeitgeber haben den Nutzen dieser Geräte erkannt und so finden sich Luftreiniger mittlerweile auch in vielen Büros und Arbeitszimmern.
Filtersysteme
Die Kombination verschiedener leistungsstarker und spezialisierter Filter, machen einen guten Luftfilter zu dem was er ist. Ebenfalls ist diese Kombination der verschiedenen Systeme der Grund dafür, dass die Geräte so viele verschiedene Schadstoffe aus der Luft befördern können.
Hier ein kleiner Überblick, wogegen Luftreiniger helfen:
- Pollen
- Pilzsporen
- Aufgewirbelten Milbenkot
- Allergenen
- Bakterien
- Feinstaub
- Tonerstaub
- Tierhaare und Federstaub
- Zigarettenrauch
- unangenehmen Gerüchen
Dabei hat jeder Filter seine ganz eigene Aufgabe und welcher Filter was macht, das erkläre ich Ihnen jetzt.
Vorfilter: Der Vorfilter macht genau das, was man aufgrund seines Namens erwarten würde. Er übernimmt die erste grobe Reinigung der Luft und befreit sie von gröberen Verunreinigungen wie z.B. großen Staubpartikeln oder auch Tierhaaren.
Der Vorteil dieser Filter ist, dass man sie unter lauwarmem Wasser auswaschen kann und sie die Lebensdauer der anderen Filter bei regelmäßiger Reinigung signifikant erhöhen. Meistens reicht es sogar aus, den Vorfilter mit dem Staubsauger abzusaugen.
Schwebstofffilter (HEPA Filter): Der wohl wichtigste Filter ist der Schwebstoffilter. Am häufigsten anzutreffen ist hier ein HEPA Filter. HEPA steht für High Efficiency Particulate Air und bezeichnet einen Filter der Partikel bis zu einer Größe von 0,3 Mikrometern aus der Luft reinigt.
Der HEPA Filter ist spezialisiert auf sehr feinen Staub, Tonerstaub in Büros, Allergene, Pollen aber auch Bakterien und Teile von Zigarettenrauch. Diese Filter können in den meisten Fällen nicht selbst gereinigt werden, sondern müssen nach einer gewissen Zeit komplett getauscht werden. Angaben zum Wechselintervall finden sich in den Anleitungen der Hersteller. Einige Modelle besitzen eine sehr komfortable LED-Anzeige die Sie darauf hinweist, wenn der Filter getauscht werden muss.
Je nachdem, wie verschmutzt die Luft ist, können die Angaben zum Wechsel des Filters von den Herstellerangaben abweichen. So hält derselbe Filter in einem regelmäßig gelüfteten Nichtraucherhaushalt deutlich länger als in einem Raucherhaushalt.
Aktivkohle Filter: Wenn Sie gegen Gerüche oder andere flüchtige Reizstoffe vorgehen wollen, dann sollten Sie auf einen Aktivkohle-Filter setzen. Diese speziellen Filter zersetzen und katalysieren Gase und Gerüche und sind neben einem HEPA Filter bei den meisten hochwertigen Luftfiltern ein fester Bestandteil.
Photokatalytischer Filter: Photokatalytische Filter werden mit UV-Licht kombiniert und spalten Bakterien und Gase auf. Neben einer UV-Lichtquelle bestehen diese Filter aus einem titanoxidbeschichteten Filter der die gespaltenen Überreste auffängt. Der Clou bei diesen Filtern ist, dass sie meist nicht gewechselt werden müssen und sich selbst regenerieren.
Funktionen und Komfort
Unterschiedliche Luftreiniger bieten eine unterschiedliche Ausstattung, so wie das im Grunde bei allen elektrischen Geräten der Fall ist. Je nach Preis und Qualität des Gerätes können verschiedene Funktionen vorhanden sein, auf die Sie unter Umständen Wert legen.
Es ist also eine gute Idee zu wissen, was die Geräte können und bieten. Die folgende Liste zeigt die am häufigsten nachgefragten Funktionen.
- Timer Funktion: Mit einer Timer-Funktion lässt sich der Luftreiniger problemlos auf eine festgelegte Betriebsdauer einstellen.
- Luftqualitätsmesser: So ein Sensor misst in regelmäßigen Abständen die aktuelle Luftqualität. Einige Geräte bieten eine Art Autopilot, in dem das Gerät je nach gemessener Qualität die Betriebsleistung anpasst, andere Geräte geben einfach einen Hinweis, wenn die Luft sehr schlecht wird und mehr Leistung benötigt wird.
- Nacht-Funktion: LED-Anzeigen werden in diesem Modus entweder ganz abgeschaltet oder auf ein Minimum reduziert, außerdem wird das Gerät in einen besonders leisen Betriebsmodus versetzt. So lässt sich der Luftreiniger im Schlafzimmer einsetzen, ohne die Nachtruhe zu stören.
Weitere Funktionen, die je nach Modell zum Einsatz kommen sind z.B. Fernbedienungen um das Gerät komfortabel bedienen zu können, Kindersicherungen (selbsterklärend) oder z.B. auch Luftbefeuchter die gerade im Winter gegen viele Begleiterscheinungen der trockenen Winterluft helfen können.
Kosten für einen Luftreiniger
Es geht hier gar nicht um die Anschaffungskosten, denn je nach Ausstattung und Effektivität kosten Luftreiniger unterschiedlich viel Geld. Es geht mir hier darum, zumindest kurz darüber aufzuklären, dass Luftreiniger auch einige Folgekosten verursachen, die man bei der Anschaffung bedenken sollte.
Zum einen wären da die Stromkosten, denn der Ventilator im Inneren des Luftfilters verbraucht natürlich Strom. Der Verbrauch ist nicht wahnsinnig hoch, aber bei einer Betriebsdauer von 6 bis 8 Stunden können durchaus Stromkosten in Höhe von 30 bis 60 Euro zusammenkommen.
Ein zweiter Kostenfaktor sind die HEPA Filter die in regelmäßigen Abständen getauscht werden müssen. Hier sind die Preise von Hersteller zu Hersteller sehr unterschiedlich und wie häufig der Filter gewechselt werden muss hängt auch von der Luft ab, die gereinigt wird. Bei stark verschmutzter Luft muss der Filter auch häufiger getauscht werden.
Grundsätzlich würde ich behaupten, die Kosten sind nicht zu hoch und wenn sie einen guten Einfluss auf das Wohlbefinden haben, dann ist es Geld auch sicher wert. Aber zumindest sollte man wissen, dass Luftreiniger auch nach der Anschaffung noch Kosten verursachen.
Darauf sollten Sie beim Kauf achten
Wenn Sie einen Luftfilter kaufen wollen, dann gibt es im Grunde nur zwei wichtige Dinge die Sie bedenken sollten.
Die richtige Leistung
Einer dieser Punkte ist ein Gerät passend zur Raumgröße auszuwählen. Gerade bei diesem wichtigen Faktor sehe ich immer wieder wie Käufer unpassende Geräte auswählen, um dann im Nachhinein darüber zu schimpfen, dass der Luftreiniger nicht funktioniert.
Hersteller geben oft die Quadratmeterzahl an für die das Gerät geeignet ist. Warum sie das machen habe ich bis heute nicht verstanden, denn viel wichtiger ist das Volumen des Raumes also die Kubikmeter Luft, die gereinigt werden müssen. Bei einem 20 qm Raum der eine durchschnittliche Deckenhöhe von 2,40 Metern hat ist, das Volumen deutlich kleiner als bei einem 20 qm Raum in einem Altbau mit einer Deckenhöhe von über 3 Metern.
Rechnen Sie also vor dem Kauf eines Luftbefeuchters ruhig mal durch, wie viel Kubikmeter Luft der Raum, in dem sie ihn betreiben wollen wirklich hat.
Um gute Reinigungsleistungen zu erzielen, sollte der Luftreiniger die Raumluft zweimal pro Stunde komplett filtern können. Multiplizieren Sie Ihr errechnetes Luftvolumen also mit zwei um einen relativ genauen Richtwert für die Leistung des Gerätes zu bekommen.
Die passenden Filter
Je nachdem, ob Sie einen Luftfilter gegen Pollen im Schlafzimmer oder z.B. gegen unangenehme Gerüche nutzen wollen, ist es wichtig den richten Filter für die Aufgabe zu nutzen.
Ein reiner HEPA Filter ohne Aktivkohle-Filter nutzt ihnen wenig, wenn Sie Gerüche aus der Luft filtern wollen. Eine Übersicht über die verschiedenen Filter und Ihre Einsatzgebiete finden Sie weiter oben in diesem Artikel.
Betrieb im Schlafzimmer
Wenn Sie Ihren Luftreiniger im Schlafzimmer nutzen wollen, dann lassen Sie das Fenster zu. Ich erlebe es immer wieder, dass Leute sich wundern, warum der Filter immer so schnell voll ist und warum der Luftfilter trotz der zu dem Gerät passenden Raumgröße nicht wirklich effektiv arbeitet.
Warum das so ist? Die Leute sind es gewohnt bei offenem Fenster zu schlafen und machen jeden Abend ganz automatisch das Fenster auf Kipp. Den Luftreiniger bei geöffnetem Fenster laufen zu lassen ist, als würden Sie die Heizung bei geöffnetem Fenster laufen lassen. Durch das offene oder auch nur angekippte Fenster dringen jede Menge Pollen und Partikel in den Raum ein, das kann der Luftfilter nicht schaffen.
Besonderheiten für Asthmatiker
Gerade Asthmatiker legen besonders hohen Wert auf saubere und frische Luft, deswegen sind Luftreiniger für sie besonders interessant. Sind Sie Asthmatiker und wollen sich einen Luftreiniger zulegen gibt es neben den grundsätzlichen Überlegungen noch einige andere Dinge zu beachten.
So sollten Sie z.B. einen Luftreiniger auswählen der entweder auf einen Ionisator verzichtet oder es ermöglicht diesen zu deaktivieren. Wir bereits beschrieben werden durch den Ionisator Partikel negativ geladen und verbinden sich so zu größeren Clustern die dann zu Boden sinken und dort einen regelrechten Allergenteppich bilden. Ein leistungsstarker Luftreiniger wird diese Cluster schnell aus der Luft reinigen aber auf dem Bett können sich diese Cluster regelrecht festsetzen und so asthmatische Probleme sogar verstärken.
Oft werden reine Ionisatoren ohne weitere Filter als Luftreiniger verkauft. Diese Geräte sind fatal für Allergiker und sollten nicht genutzt werden. Außerdem produzieren die Geräte bei der Ionisation Ozon, das wiederum die Lunge reizt.
Oft werben Hersteller damit, dass Luftreiniger ein adäquates Mittel gegen Hausstaubmilben wären, das stimmt aber nur bedingt. Hausstaubmilben bzw. die Allergie gegen den Kot der Milben ist eine der häufigsten Allergien und ein häufiger Auslöser von allergischem Asthma.
Ein Luftreiniger kann zwar aufgewirbelten Milbenkot aus der Luft filtern, gegen den Kern des Problems, das Bett selber kommt er aber nicht an. In diesem Szenario ist es wichtig, zusätzlich zu dem Luftreiniger ein Encasing-Set also Milbenbettwäsche für das Bett zu nutzen. Solche Bettwäsche können Sie sich bei Ihrem Lungenfacharzt oder Allergologen verschreiben lassen.
Luftreiniger sind kein Heilmittel
Wenn man davon spricht, dass Luftreiniger gegen Asthma helfen, dann geht es dabei nicht um das Asthma selber, sondern um die Symptome. Asthma ist leider bisher nicht heilbar, lässt sich aber durch vom Facharzt verordnete Medikamente gut therapieren.
Ein Luftreiniger kann die Medikamente nicht ersetzen und heilt das Asthma oder die Allergien auch nicht.
Häufige Fragen zu Luftreinigern
Luftreiniger werfen immer wieder viele Fragen auf, ein paar dieser Fragen will ich versuchen zu beantworten.
Was bedeutet HEPA?
HEPA ist ein Begriff, der eigentlich immer in Verbindung mit Luftfiltern auftritt. HEPA bezeichnet den verwendetet Filter und ist eine Abkürzung für High Efficiency Particulate Airfilter. Diese Bezeichnung teilt uns mit, dass der Luftfilter in der Lage ist kleinste Partikel wie feinen Staub, Milbenkot oder Pollen aus der Luft zu filtern.
Wie funktioniert ein Ionen-Luftreiniger?
Einfach erklärt funktioniert ein Ionen-Luftreiniger folgendermaßen: Der Ionisator lädt die Staubpartikel in der Luft auf, der Effekt ist so ähnlich wie, wenn man seine Haare an einen Luftballon reibt, sie werden sozusagen magnetisch.
Diese aufgeladenen Teilchen binden jetzt andere Staubpartikel und Pollen usw an sich, es entstehen sogenannte Cluster. Da diese CLuster aus mehreren Teilchen bestehen sind sie deutlich schwerer als der einzelne Partikel und sinken zu Boden. Dort steht dann entweder ein Luftreiniger mit HEPA Filter, der die Cluster aus der Luft filtert ode sie verschiedenen im Staubsauger.
Wo sollte der Luftreiniger aufgestellt werden?
Zuallererst mal natürlich in dem Zimmer, in dem Sie den Luftreiniger nutzen wollen und dann im Idealfall mitten im Raum. Ein Luftreiniger sollte immer so stehen, dass er genug Luft ansaugen kann. Das ist natürlich nicht immer möglich und allein aus optischen Gründen nicht die beste Wahl, deswegen reicht es auch, das Gerät mit einem Mindestabstand von einem Meter zu den Wänden aufzustellen.
Wenn Sie den Luftreiniger nur akut z.B. nach einer Party oder dem kochen nutzen wollen, dann stellen Sie ihn am besten für die Zeit der Nutzung in den Raum. In jedem Fall sollten Sie vermeiden den Luftreiniger in Ecken oder hinter große Möbelstücke zu stellen, denn dort kann er kaum Luft ansaugen und somit auch nur wenig Luft reinigen.
Achten Sie dazu auch unbedingt auf die Angaben des Herstellers unter Umständen braucht Ihr Luftreiniger andere Abstände zur Wand um einwandfrei arbeiten zu können.
Welcher Luftreiniger ist besonders leise?
Die Hersteller von Luftreinigern wissen, dass diese Geräte gerne im Schlafzimmer genutzt werden, um allergische Symptome in der Nacht zu mindern. Deswegen bieten viele Geräte eine Art Flüstermodus, Nachtmodus oder Ruhemodus. Achten Sie einfach bei der Auswahl eines Luftreinigers darauf, dass ein solcher Modus an dem Gerät genutzt werden kann.
Wie lange sollte man einen Luftreiniger laufen lassen?
Die Betriebsdauer eines Luftreinigers hängt von zwei Faktoren ab. Zum einen kommt es darauf an, wie verschmutzt ihre Raumluft ist, denn je höher der Verschmutzungsgrad der Luft ist, desto mehr muss der Luftreiniger leisten.
Der zweite wichtige Punkt ist die Leistung des Luftreinigers. Wenn Sie versuchen mit einem Luftreiniger, der auf 20qm ausgelegt ist, einen Raum von 40qm zu reinigen, viel Glück. Die Leistung des Luftreinigers sollte immer so gewählt werden, dass er in der Lage ist das gesamte Luftvolumen eines Raumes zweimal pro Stunde komplett zu reinigen.
Je nach Gerät und Raum bzw. Luftverschmutzung ist die Betriebsdauer also sehr unterschiedlich. Helfen können hier Luftreiniger mit einem eingebauten Sensor, der die Laufzeit und Intensität selber misst und entsprechend reguliert.
Wie oft muss man den Luftfilter wechseln?
Die meisten Hersteller geben Ihnen in der Bedienungsanleitung des Luftreinigers einen ungefähren Zeitraum für den Wechsel des Filters. Bei den meisten Luftreinigern dürfte dieser zwischen 6 und 12 Monaten liegen.
Wenn Ihr Luftreiniger stark verschmutzte Luft reinigen muss, weil Sie oder ein Mitglied Ihrer Familie im Haushalt raucht, dann muss der Filter deutlich öfter gewechselt werden.
Fazit
Luftreiniger eine super Investition in die Gesundheit und eine einfache Möglichkeit die Schadstoffbelastung in Wohn- und Büroräumen drastisch zu senken, das sind zumindest meine Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren gesammelt habe.
Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, ein Gerät mit den passenden Filtern zu wählen und darauf, dass der Luftreiniger zu der Größe Ihres Raumes passt.
Wollen Sie einen Luftreiniger für das Schlafzimmer? Dann setzen Sie auf einen Nacht-Modus.
Als Allergiker oder Asthmatiker sollten Sie immer auf einen HEPA Filter setzen und darauf achten, dass Ihr Luftreiniger ohne Ionisator auskommt oder ohne Ionisator betrieben werden kann.
Lassen Sie sich auch nicht von allzu übertrieben Gesundheitsversprechen locken, ein Luftreiniger kann Ihnen z.B. nicht bei einer Allergie gegen Hausstaubmilben helfen, obwohl das gerne behauptet wird. Genauso wenig kann ein Luftreiniger Asthma oder Allergiene heilen aber er kann dabei helfen die quälenden Symptome zu lindern und das ist ja auch schon viel wert.
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