Raum entfeuchten: Die besten Tipps und Hausmittel

Die Luftfeuchtigkeit, die in den Räumen herrscht, in denen wir uns aufhalten, spielt eine entscheidende Rolle beim Thema Wohlbefinden. Die meisten Menschen werden sich auf Dauer nicht wohlfühlen, wenn die Raumluft zu trocken oder zu feucht ist.

Dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit kann aber auch gesundheitliche Probleme nach sich ziehen, z.B. dann, wenn es so feucht ist, dass sich Schimmel bildet.

In diesem Artikel soll es darum gehen, wie Sie mit Hausmitteln oder mit technischer Hilfe dafür sorgen können, dass die Luftfeuchtigkeit gemindert wird.

Welche Luftfeuchtigkeit ist ideal?

Anders als z.B. die Temperatur in einem Raum ist die Luftfeuchtigkeit nicht einfach wahrzunehmen. Es dürfte für quasi niemanden möglich sein, zu spüren, ob die Luftfeuchtigkeit 47 % oder 52 % beträgt. Den Unterschied zwischen 19° C und 23° C merkt man da schon eher. Das ist der Grund, warum zu hohe Luftfeuchtigkeit erst zu einem Problem wird, wenn es zu spät ist und sich vielleicht Schimmel gebildet hat.

Als ideale, wird eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 % bis maximal 60 % betrachtet. Im Winter kann es mal etwas weniger sein und im Sommer mal etwas mehr. Bestimmte Räume schießen auch mal über das empfohlene Limit von 60 %, beispielsweise das Bad direkt nach dem Duschen oder die Küche, wenn gekocht wird.

Schimmel ist übrigens nicht die einzige Gefahr, die von hoher Luftfeuchtigkeit ausgeht. Zwar geht von Schimmel und den Sporen, die sich in der Luft verteilen und für Allergien und Atembeschwerden sorgen können, die größte Gefahr aus, aber nicht die einzige.

Stickige, verbrauchte Luft kann zu Unwohlsein und Abgeschlagenheit, sowie Kopfschmerzen führen. Hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt ebenfalls das Wachstum Milben und Parasiten, die ebenfalls einen Einfluss auf die Gesundheit haben können. Das Stichwort lautet hier Hausstauballergie.

Nicht gesundheitsschädlich, aber auch nicht angenehm ist der muffige Geruch, der sich in überfeuchteten Wohnräumen ausbreitet.

Tipps zum Entfeuchten von Räumen

Bevor sie Maßnahmen zum Entfeuchten von Räumen ergreifen, gilt es zu prüfen, ob das überhaupt notwendig ist. Wie bereits erwähnt, kann das Empfinden von Luftfeuchtigkeit sehr unterschiedliche sein. Sicherer ist es, den tatsächlichen Wert mit einem Hygrometer zu bestimmen.

Richtig lüften

Richtiges Lüften ist und bleibt die beste Möglichkeit, um feuchte Luft aus der Wohnung oder dem Haus zu transportieren.

Was Sie nicht tun sollten ist, die Fenster nur zu kippen. Besser ist es, die Fenster vollständig zu öffnen und für 10 Minuten zu lüften. Öffnen Sie die Fenster in allen Räumen, um für Durchzug und maximale Luftzirkulation zu sorgen.

Im Sommer sollten Sie das Lüften auf die frühen Morgen- und Abendstunden verlegen, dafür können Sie die Fenster gerne 20 Minuten geöffnet lassen. Ansonsten empfehlen Experten etwa drei bis viel Mal pro Tag etwa 10 Minuten zu lüften. Im Winter sollten Sie während dieser Zeit die Heizung abdrehen, damit sie nicht gegen die kalte Luft anheizen muss.

Reis und Salz

Ein einfaches und bekanntes Hausmittel, das zumindest dazu in der Lage ist, die Luftfeuchtigkeit ein wenig zu senken, sind Schüsseln gefüllt mit Salz oder Reis. Beide Lebensmittel sind dazu in der Lage, Wasser aus der Luft zu binden.

Vergessen Sie nicht, das Salz oder den Reis in regelmäßigen Abständen auszutauschen und so aufzustellen, dass im Haushalt befindliche Kinder oder Tiere nicht an die Schüsseln gelangen.

Kurz und nicht zu warm Duschen

Nach dem Duschen strömt sehr viel Feuchtigkeit in die Wohnräume. Das ist besonders bei kleinen Wohnungen und Bädern ohne Fenster der Fall.
Gibt es in der Wohnung bereits Probleme mit Feuchtigkeit oder feuchten Stellen, dann ist es besonders wichtig zu vermeiden, dass die entstehende Feuchtigkeit in die Wohnung gelangt.

Am besten ist es dazu überzugehen, nur kurz und möglichst kühl zu duschen. Sollte das für Sie nicht infrage kommen, versuchen Sie das Bad so gut es geht zu lüften, ohne die restliche Wohnung zu belasten. In einem anderen Artikel finden Sie wissenswerte Informationen zum Thema Bad lüften.

Nicht zu stark heizen

Kühlere Luft kann weniger Wasser aufnehmen als es warme Luft kann. In Bezug auf unsere Heizungen bzw. unser Heizverhalten bedeutet das, weniger ist mehr. Versuchen Sie am besten alle Räume in dem empfohlenen Bereich von 20° bis 22° zu heizen.

Dieser Temperaturbereich wird allgemein als angenehm empfunden und die Luft ist nicht zu warm und kann auch nicht zu viel Wasser aufnehmen.

Wäsche draußen trocknen

Klar, im Sommer werden die meisten Menschen versuchen ihre Wäsche im freien aufzuhängen, falls sie die Möglichkeit haben. Wussten Sie, dass man Wäsche auch im Winter sehr gut im freien trocknen kann?

Bei trockener Luft unter dem Gefrierpunkt trocknet die Wäsche, wenn sie draußen aufgehängt wird, ähnlich schnell wie im Sommer und die Feuchtigkeit, die sonst die Wohnräume abgegeben werden würde, bleibt auch im Freien.

Deckel auf den Topf beim Kochen

Es ist nur eine Kleinigkeit, aber wenn beim Kochen der Deckel auf dem Topf ist, dann kondensiert der Wasserdampf am Deckel und das Wasser läuft zurück in den Topf.

Weniger Pflanzen

Pflanzen sind hübsch, geben ein gutes Raumgefühl und wandeln CO₂ in Sauerstoff um. Was sie außerdem tun, ist je nach Art der Pflanze, sie geben viel Feuchtigkeit an die Raumluft ab.

Nicht umsonst werden Pflanzen all denen empfohlen, die unter zu trockener Luft leiden und die Luftfeuchtigkeit erhöhen wollen.

Wer sehr viele Pflanzen hat und ebenfalls mit zu hoher Feuchtigkeit zu kämpfen hat, der sollte seine Pflanzen gleichmäßig auf alle Räume verteilen, häufiger lüften und im Zweifel einige Pflanzen abgeben.

Kältebrücken ausfindig machen

Kältebrücken sind Stellen an der Wand, die kälter sind als der Rest der Wand. Die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein, aber unabhängig vom Grund für die Kältebrücke ist, dass sich durch den Temperaturunterschied Wasser an dieser Stelle sammeln wird.

Eine Wandstelle, die ständig feucht ist, wird über kurz oder lang zu schimmeln beginnen. Achten Sie darauf, diese Stellen öfter abzutrocknen und oberflächlichen Schimmel mit einem Schimmelspray zu behandeln.

Elektrische Luftentfeuchter

Hausmittel stoßen bei zu hoher Luftfeuchtigkeit schnell an ihre Grenzen und auch perfektes Lüften ist in einigen Fällen keine Lösung für zu hohe Feuchtigkeit in Räumen. Besonders betroffen sind hier meist Keller oder andere ungeheizte Räume, die einen deutlichen Temperaturunterschied zum Rest des Hauses oder der Wohnung aufweisen.

Elektrische Luftentfeuchter z.B. für den Keller sammeln Wasser in einem Tank, der regelmäßig geleert werden sollte und sie sind erheblich effektiver als alle Hausmittel.

Fazit

Hausmittel stoßen zwar schnell an ihre Grenzen, sind aber auf jeden Fall einen Versuch wert, wenn Sie nach Möglichkeiten suchen, die Luftfeuchtigkeit zu senken. Mehrheitlich bringt eine Kombination von Hausmitteln, das Vermeiden von Auslösern für hohe Feuchtigkeit und richtiges Lüften schon erste Erfolge, oder sind sogar die Lösung.

Wenn das alles nicht ausreicht, können elektrische Luftentfeuchter zur Hilfe genommen werde.

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