Ist ein Luftbefeuchter schädlich oder sogar gefährlich?

Luftbefeuchter gelten immer wieder als schädlich oder sogar als gesundheitsgefährdend. In diesem Punkt kann ich Sie direkt beruhigen, denn Luftbefeuchter sind natürlich nicht schädlich, zumindest nicht grundsätzlich.

Der Grund für die Kritik und Warnungen vor diesen Geräten sind in aller Regel darauf begründet, dass Luftbefeuchter durch eine hohe Belastung mit Bakterien, Pilzsporen und anderen Keimen zu einer wahren Keimschleuder werden können.

Wenn Sie sich einen Luftreiniger zulegen wollen, dann achten Sie darauf, das Gerät immer gründlich und nach den Angaben des Herstellers zu reinigen. Ein gut gewarteter und regelmäßig gereinigter Luftbefeuchter macht genau das, was man sich von diesem Gerät verspricht, er sorgt für bessere Luftfeuchtigkeit, sonst nichts.

Falscher Umgang mit den Luftbefeuchtern

Ein zweiter Kritikpunkt, der immer wieder aufkommt ist, dass Luftbefeuchter für zu hohe Luftfeuchtigkeit in Räumen sorgen und so das Wachstum von Schimmel begünstigen.

Das stimmt tatsächlich und deswegen ist es wichtig, dass Sie sich überhaupt erstmal einen Überblick darüber verschaffen, wie es um die Luftfeuchtigkeit bei Ihnen steht.

Während es im Sommer nur selten zu trockener Luft in Räumen kommt, die Ausnahme ist, wenn eine Klimaanlage betrieben wird, sieht die Welt im Winter schon ganz anders aus. Die kalte Luft im Winter kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen und in Kombination mit geheizten Räumen kommt es so schnell zu sehr trockener Raumluft.

Es wäre zu einfach, zu behaupten, dass die Luft im Winter immer zu trocken ist. Räumen, die gemauert und verputzt sind oder auch Räume, die mit sehr neuen Fenster ausgestattet sind, haben oft das Problem, dass die Luftfeuchte im Durchschnitt zu hoch ist.

Würden Sie in diesem Fall noch einen Luftbefeuchter aufstellen, besteht eine echte Gefahr für Schimmelbefall. Dieser Fall kann aber auch punktuell entstehen, und zwar dann, wenn der Luftbefeuchter nicht sachgemäß aufgestellt wurde. Um Fehler in dieser Hinsicht zu verhindern habe ich einen ganzen Artikel darüber geschrieben, wie man Luftbefeuchter richtig aufstellen sollte.

Die erste und wichtigste Maßnahme, falls Sie Schimmel vermuten ist, dass Sie sich einen Überblick darüber verschaffen, wie hoch die Luftfeuchtigkeit wirklich ist. Das können Sie ganz einfach mit einem günstigen Hygrometer* erledigen.

Generell sollte immer ein Hygrometer in dem Raum stehen, in dem der Luftbefeuchter steht. So können Sie die Entwicklung der Luftfeuchtigkeit besser im Auge behalten.

Falls Sie es bisher noch nie gehört haben, die ideale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 % und 60 %. Unter 40 % drohen gereizte Schleimhäute und juckende Augen. Bei über 60 % erhöht sich das Risiko für Schimmel.

Mehr Informationen und Empfehlungen zu Hygrometern finden Sie in dem verlinkten Artikel.

Vorsicht bei Verdampfern

Verdampfer, die mit heißem Wasser arbeiten, sind die leistungsstärksten Luftbefeuchter und daher auch mit Vorsicht zu genießen.

Grundsätzlich sollten Luftbefeuchter nicht unbeaufsichtigt laufen. Selbst Geräte mit einem eingebauten Hygrometer und einer automatischen Steuerung sollten nicht unbeaufsichtigt Wasser in die Luft abgeben. Auch bei solchen Geräten ist es nicht verkehrt, mit einem zweiten separaten Hygrometer zu messen.

Zurück zu den Verdampfern, denn sie können innerhalb kürzester Zeit eine große Menge Feuchtigkeit an die Raumluft abgegeben, haben dadurch aber auch das Problem, dass sie, wenn sie unkontrolliert genutzt werden, dafür sorgen, dass die Räume überfeuchtet werden.

Neben der Gefahr der Schimmel- und Pilzbildung in Wohnungen und Häusern besteht auch die Möglichkeit, dass durch eindringendes Wasser die Bausubstanz beschädigt wird.

Regelmäßige Reinigung und frisches Wasser

Wenn Wasser lange steht, dann bilden sich Bakterien und Keime darin, das ist ganz normal. Als Selbstversuch können Sie ein Glas Wasser für eine Woche stehen lassen und schauen, wie es sich verändert.

So verhält es sich natürlich auch mit dem Wasser in einem Luftbefeuchter. Sollten Sie Ihren Luftbefeuchter nur sehr unregelmäßig nutzen ist es ratsam, das Wasser vor jeder Benutzung auszutauschen.

Auch der Wasserbehälter sollte etwa ein Mal pro Woche gereinigt werden. Passiert das nicht oder verwenden Sie kein frisches Wasser, dann besteht die Gefahr, dass sich Keime im Wasser gebildet haben und in die Raumluft abgegeben werden.

Wie und wie häufig der Wasserbehälter und alle anderen Teile des Gerätes zu reinigen sind, findet sich immer in der Gebrauchsanleitung des jeweiligen Gerätes. Dort finden sich z.B. Zeitangaben, wann Teile ersetzt werden müssen.

Verdunster beispielsweise nutzen spezielle Matten, diese müssen nach einer gewissen Zeit ersetzt werden. Es gibt auch Geräte mit eingebauten Wasserfiltern oder Kalkfiltern, auch diese Bauteile müssen nach einer gewissen Zeit ausgetauscht werden.

Kalk ist übrigens genau das richtige Stichwort, denn ein Luftbefeuchter sollte auch regelmäßig entkalkt werden. Wir haben in vielen Regionen sehr kalkhaltiges Wasser, durch das es schnell zu Ablagerungen im Gerät kommt. Diese Kalkablagerungen sind der ideale Nährboden für Keime und Bakterien und deswegen sollten sie beseitigt werden.

Nicht unbedingt gefährlich, aber zumindest einen abschließenden Hinweis wert sind die ätherischen Öle, die gerne in einem Diffusor genutzt werden.

So angenehm diese Öle auch riechen, können sie, wenn sie zu hoch konzentriert werden, zu Reizungen der oberen Atemwege führen. Besonders in Kinderzimmern ist auf die Dosierung zu achten und lieber nur die Hälfte der angegebenen Menge zu nutzen.

Fazit

Luftbefeuchter sind besser als ihr Ruf, wenn sie richtig genutzt und regelmäßig gereinigt werden.

Prüfen Sie, bevor Sie sich einen Luftreiniger anschaffen, ob es überhaupt notwendig ist, ein solches Gerät aufzustellen und achten Sie auch darauf, kein Gerät zu nutzen, das viel zu viel Leistung für einen vielleicht nur kleinen Raum hat.

Manchmal reicht es auch aus, eine oder zwei weitere Pflanzen in einem Raum aufzustellen oder die Wäsche dort zu trocknen.

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